Mein Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Stift Fischbeck 

Ich bin Melanie Müller und habe mich dazu entschieden einen Bundesfreiwilligendienst in der Gartendenkmalpflege anzutreten. Seit dem 01.09.2024 lebe ich im Stift Fischbeck. Seitdem konnte ich viel Neues erleben und kennenlernen.

Wieso ein BfD im Stift? 

Unsicher wohin mein Weg mich nach meinem Abitur führen sollte, suchte ich nach Möglichkeiten ein Orientierungsjahr zu machen und fand mich ein paar Monate später im wunderschönen Stift Fischbeck wieder. Hier kann ich in unterschiedliche Bereiche reinschnuppern, wie z.B. in die Forstarbeit, den Gartenlandschaftsbau, die Denkmalpflege, ins Archiv und vielem mehr. Diese Möglichkeiten haben mir schon jetzt dabei geholfen zu verstehen, was ich in den nächsten Jahren tun möchte. 

Die Einsatzstelle bietet ein bildhübsches Stiftsgelände mit beeindruckenden Gebäuden, historischen Gärten und viel zu lernen, was mich sehr anspricht. Besonders bewundere ich den Kreuzgang, die Anhöhen der Gärten und die alten Bäume, zwischen welchen ich täglich arbeite. Was mich außerdem überzeugt hat mein Jahr hier zu verbringen, sind die hilfsbereiten und verständnisvollen Menschen, die diesen Ort bewohnen. Egal ob ich Hilfe benötige oder einfach ein offenes Ohr, die Äbtissin, die Stiftsdamen sowie der Einsatzstellenleiter Dirk Stock sind stets zur Seite. So konnte ich mich gut einleben und es mir in der Wohnung, die das Stift bereitstellt, gemütlich machen. 

Wie sieht mein Alltag aus?

Vom Rasenmähen, Grünschnitt und Unkraut entfernen im Sommer, übers Laubblasen im Herbst bis hin zum Weihnachtsbaum aufstellen und die Kerzenscheinführung mit vorbereiten – im Winter ist alles dabei. An zwei Tagen der Woche muss die schöne Turmuhr der Kirche aufgezogen werden und das eine oder andere Mal bin ich mit dem Trecker gefahren. Jeden Tag wartet etwas Neues auf mich, wie z.B. Pflanzarbeiten oder Arbeiten mit der Kreissäge.   

An regnerischen Tagen zeigt mir Herr Stock wie das Holz verschiedener Bäume aussieht, erklärt mir verschiedenes Werkzeug und hat mir z.B. geholfen mich auf ein Motorsägen – Seminar vorzubereiten. Von der Äbtissin des Stifts lerne ich viel über die lange Geschichte des Stifts, langweilig ist es also kaum. 

Ab und zu hat man auch mal die Zeit, um sich zu gucken und den schönen Sonnenaufgang zu bewundern, die Pferde des Reitvereins auf dem Gelände zu begrüßen, Eichhörnchen über den Rasen huschen zu sehen oder ungläubig zu beobachten, wie es auf einer Seite des Hofs regnet während auf der anderen die Sonne scheint.  

Ich bin froh dieses Jahr in Fischbeck verbringen zu können 

In den letzten 5 Monaten konnte ich mich viel ausprobieren, habe viel gelernt und bin als Mensch gewachsen. Das erste Mal allein wohnen war eine Herausforderung, bei der mich hier viele Menschen unterstützt haben. Da ich ohne Erfahrung, aber mit viel Begeisterung herkam, musste/ muss mir viel erklärt werden und ich bin dankbar, dass Herr Stock sich immer wieder die Zeit nimmt das zu tun. 

Schaue ich darauf zurück, was ich an Erfahrungen, Wissen und persönlicher Entwicklung mitnehme, kann ich sagen, dass ich dieses Jahr nirgends lieber verbringen möchte.

Melanie Müller




Stift Fischbeck