Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die vierte Kerze brennt.
Gott selber wird kommen, er zögert nicht.
Auf, auf, ihr Herzen, und werdet licht!
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr.
(EG 17,4)
Kleine Nachdenkerei für die vierte Adventswoche
Eine Begegnung verändert. Manchmal alles. Vor allem dann, wenn sie von Herzen ersehnt und erwünscht ist, voller Vorfreude und Hoffnung. Und voller Erwartung. So eine Begegnung kann wundervoll und erfüllend werden. Ehrlicherweise: gelegentlich werde ich auch traurig, nämlich dann, wenn ich so sehnsuchtsvoll, vorfreudig und erwartend in eine Begegnung hineingehe und plötzlich merke, dass dem anderen nicht so viel daran liegt, mir zu begegnen.
„Gott selber wird kommen, er zögert nicht.“ Das klingt danach, dass er es gar nicht erwarten kann, mich zu sehen und mir zu begegnen. Und zwar im Herzen, nicht nur an der Oberfläche. Ich hab mir manches Mal vorgestellt, dass Gott ebenso wie ich jeden Tag ein Türchen am Adventskalender öffnet und mir entgegenwartet, jeden Tag etwas aufgeregter und freudiger.
Eine Begegnung mit so viel gegenseitiger Erwartung … die könnte zwischen Menschen leicht zu Enttäuschung führen. Deshalb ist der Hinweis in diesem (eigentlich Kinder-)Adventslied so wichtig: „Auf, ihr Herzen, und werdet licht!“. Anders gesagt: freu dich aus ganzem Herzen und mach es weit und offen. Sei, wie du bist, schau einfach, was und wer dir entgegen kommt. Und vertrau darauf, dass Gott dich nicht enttäuschen wird und dass du Gott nicht enttäuschen kannst. Denn er wartet dir entgegen und ist dir schon längst nahe.