Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die zweite Kerze brennt.
So nehmet euch eins um das andere an,
wie auch der Herr an uns getan.
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr.
(EG 17,2)
Kleine Nachdenkerei für die zweite Adventswoche
In den letzten Tagen habe ich mich auf die Suche nach dem Heiligen in meiner Zeit begeben. Es gab sie tatsächlich, die kleinen Momente des Glücks und Heils: Lachen und Umarmung, ein Wiedersehen, die Zuneigung eines Freundes, Socken im Adventskalender. Und die Schiene für den verletzten Knöchel ist wie eine Zusage fürs Heilwerden.
Am Vorabend des zweiten Advents wird das einsame Licht der ersten Kerze endlich verstärkt durch die zweite. Dazu erklingt der Liedvers: So nehmet euch eins um das andere an, wie auch der Herr an uns getan. Die erste Kerze entzündet einen Anzündedocht, teilt ihre Flamme so mit der zweiten. Auf einmal wird der Raum viel heller. Die erste Kerze hat das Feuer nicht selbst gemacht. Sie gibt weiter, was ihr geschenkt wurde, teilt, was sie brennen lässt.
Mein Blick ist von diesen beiden Kerzen im Dunkel gehalten. Ihr lebendiges Flackern fragt leise: Wessen nimmst du dich an in den nächsten Tagen? Was könntest du diesen Menschen davon mit-teilen, was dir geschenkt ist? Und die erste Kerze reckt ihre Flamme und flüstert noch: Trau dich! Was dich ein bisschen heil und glücklich macht, innerlich freudig brennen lässt, das macht auch für andere das Dunkel heller.