Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die erste Kerze brennt.
Wir sagen euch an eine heilige Zeit.
Machet dem Herrn den Weg bereit.
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr.
(EG 17,1)
Kleine Nachdenkerei für die erste Adventswoche
Gestern war der erste Adventssonntag. Am Adventskranz brannte die erste Kerze. Vielleicht zog schon der Duft von Gebäck durch die Räume.
Heute bin ich wieder ganz bei der Arbeit. Irgendwo zwischen dem, was halt immer anfällt, und den unvorhergesehenen Dingen. Alltag. Jetzt, wo die Dämmerung hereinbricht, fällt mein Blick auf die Kerze, die gestern brannte. Ich entzünde sie wieder. Von der heiligen Zeit haben wir gestern gesungen, die nun anbrechen soll. Gestern fühlte sich das so an. Und heute: heiliger Alltag?
Im Lexikon schlage ich nach. Da steht unter dem Stichwort „Heil“ etwas von geglücktem, erfülltem Leben. Von seinen Grenzen und Begrenzungen. Und von Beziehungen, zu mir, zu anderen, zu Gott und zur Welt.
Meine Zeit ist nicht heilig, weil Advent im Kalender steht und ich eine Kerze entzünde. Aber ich kann das Heilige in ihr entdecken. Ich möchte mich in dieser ersten Adventswoche jeden Abend fragen: wo habe ich heute (vielleicht: trotz allem) einen Funken Glück gefunden, bei mir selbst, bei anderen, bei Gott und in der Welt um mich herum? Was hat mich (vielleicht nur ein kleines bisschen) erfüllt, froh gemacht, ein wenig heller und heiler?