Seit dem Auftakt der Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum am 31.Oktober 2016 haben in der Hannoverschen Landeskirche über 200 neue Luther-Eichen einen besonderen Standort bekommen. Eine Luther-Eiche steht ab heute auf dem Stiftsfriedhof. Im Rahmen einer kleinen Andacht zusammen mit dem Kapitel und Vertretern des Kirchenvorstandes wurde die feierliche Pflanzung von Äbtissin Katrin Woitack und Pastor Matthias Voigt vorgenommen.
Mit den Pflanzungen wird eine alte Tradition aufgegriffen, die bis in die Zeit Luthers zurückreicht. Im Dezember 1520 verbrannte Martin Luther in Wittenberg öffentlich die päpstliche Bannandrohungsbulle. Damit bekundete er den endgültigen Bruch mit dem Papst in Rom. Am Ort der Verbrennung wurde dann die erste Luther-Eiche gepflanzt.
Nachhaltige Erinnerung an das 500. Reformationsjubiläum
Um Spaltung geht es bei der Aktion seit Oktober 2016 nicht. Die Idee, Orte entstehen zu lassen, die nachhaltig an das 500. Reformationsjubiläum erinnern, stammt von Ulrich Wöhler. Er ist Superintendent des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerden und gemeinsam mit dem Förster Andreas Kretschmer hat er die Pflanzaktion ins Leben gerufen.
Samen aus Luther-Eiche in Polle an der Weser
Aus dem Samen der Luther-Eiche in Polle sind vor 10 Jahren über 200 Eichen gezogen und seit dem vergangenen Jahr in den Gemeinden der Landeskirche Hannovers gepflanzt worden. Aktuell gibt es in Deutschland über 300 Luther-Eichen, 220 davon in der hannoverschen Landeskirche.
Die meisten der heute noch existierenden Luther-Eichen wurden im Jahr 1883 anlässlich des 400. Geburtstags von Martin Luther gepflanzt. Oft stehen sie auf Plätzen vor Kirchen oder sonstigen zentral gelegenen Standorten. Die allererste Luther-Eiche wurde während der Freiheitskriege Anfang des 19. Jahrhunderts von französischen Truppen gefällt und später von den Wittenbergern durch eine Neupflanzung ersetzt.