Wer an gregorianischen Gesang denkt, hat oft das Bild von stimmgewaltigen Chören von Mönchen vor Augen und im Ohr. Aber auch die Kapitularinnen des Stift Fischbeck praktizieren die jahrhundertealte Form des einstimmigen liturgischen Gesanges. Als pensionierte Musiklehrerin hatte die Kapitularin Ursula Schroeder schon vor langer Zeit den Wunsch verspürt, die Tradition des gregorianischen Chorals wieder aufleben zu lassen.
Es ist ein großer Unterschied, die Gebete zu singen oder sie zu sprechen
Für die Zeit des hohen Advents vom 17. bis 23. Dezember haben sich die Stiftsdamen auf eine besondere Herausforderung eingelassen. Sie werden zum kirchlichen Abendgebet die O-Antiphone singen. Das ist eine besondere Form des gregorianischen Gesangs. Die festlichen Wechselgesänge heißen so, weil alle mit einem ‚O‘ beginnen und mit einer durch ‚komm‘ eingeleiteten Bitte enden. Der Gesang intensiviert sich und die Melodie wird dringender, flehender.
Die Kapitularinnen möchten auch Besuchern die Möglichkeit bieten, zur Ruhe zu kommen. Wer sich auf die Weihnachtstage einstimmen möchte, ist eingeladen, vom heutigen Samstag bis Freitag, 23. Dezember um 18 Uhr zum Abendgebet in die Stiftskirche zu kommen.