„Ich will in das Grenzenlose zu mir zurück“
Else Lasker-Schüler und der Aufbruch in der Literatur um 1900
„Wege durch das Land“ beschäftigt sich mit den künstlerischen Aufbrüchen in der Zeit um 1900. In der Dichtung stehen die Zeichen auf Erneuerung: Literarische Manifeste erscheinen zuhauf und spiegeln die Vorstellungen von der „Poesie des neuen Menschen“. Im Zentrum steht die Suche nach der „Dichtung der Vollendung“, die die neue Welt in sich trägt, wie es in einem literarischen Manifest des Dichters Julius Hart zu lesen ist. Besonders brodeln diese Bestrebungen in Berlin. Dort leben Künstler und Literaten wie die Brüder Heinrich und Julius Hart, Gottfried Benn, Rudolf Steiner, Gerhart Hauptmann – und Else Lasker Schüler, die als Teil der Berliner Bohème in den literarischen Zirkeln Berlins als erste Frau ihre Gedichte vorträgt. Die deutsch-jüdische Dichterin wird schnell berühmt mit ihrer Lyrik, die schon um die Jahrhundertwende Elemente des Expressionismus vorwegnimmt.
Ähnlich wie in der Malerei, stellen Komponisten in der Musik die Tonalität in Frage.
In einer musikalischen Lesung stellen Maren Kroymann, Sonja Beißwender, Walter Kreye und der vielfach ausgezeichnete Kammerchor der Hochschule für Musik Detmold diese künstlerischen Aufbrüche der Jahrhundertwende vor.
Eine Autorin, die in unserer Zeit für Aufbruchstimmung einsteht, ist Marica Bodrožić. Erst mit zehn Jahren zog sie von Kroatien nach Deutschland und entwickelte ihre „zweite Muttersprache“ später zu ihrer Literatursprache. Für „Wege durch das Land“ und NDR Kultur schreibt sie eine Auftragsarbeit mit dem Titel „Ein Aufbruch ist ein Umbruch im Geist„.
Der zweite Teil der Veranstaltung wird am 29.09.2019 um 20:05 Uhr in der Reihe „Sonntagsstudio“ auf NDR Kultur übertragen.
15. Juni: Pause ca. 19.30 Uhr, Ende ca. 22.00 Uhr
16. Juni: Pause ca. 14.30 Uhr, Ende ca. 17.00 Uhr
55€ | 30€ | 22€ | Studentenkarte 15€ | Hörplatz 10€
Eintrittskarten nur direkt über den Veranstalter „Wege durch das Land“, Tel-Nr. 05231-30 80 210 oder www.wege-durch-das-land.de