Manche Besucher und Besucherinnen unseres Friedhofs werden es bemerkt haben: die Hecke am Parkplatz scheint in den Himmel zu wachsen. Soll sie auch. Zur Verdichtung wurden Ligusterpflanzen in die Lücken gesetzt und das Grünflächenamt der Stadt Hessisch Oldendorf wurde gebeten, den Schnitt höher anzusetzen. Hintergrund ist ein Kunstprojekt, das von der Hanns- Lilje-Stiftung unter dem Thema „Kirche-Kunst-Kultur“ gefördert wird. Das Ziel ist das 200jährige Jubiläum des Friedhofs, der 1824 dem Helmburgisplatz an der Stiftskirche weichen musste und „Auf der Bülte“ angelegt wurde.
Sichtbare Veränderungen
Schon jetzt sind schöne Veränderungen auf dem Friedhof sichtbar. Herbert Grohowski hat alle Gießkannenhalterungen wieder in Stand gesetzt bzw. neu gebaut. Der Heimatverein Fischbeck gab die Initialzündung und dafür bedanken wir uns herzlich. Ganz großartig ist es, dass die Bank bei den Stiftsdamengräbern tiefer gesetzt und die Steinplatten gut verlegt sind. Ebenso wurde die Bank aus Lärchenholz unter der Linde von Moos befreit und abgeschliffen. Auch das verdanken wir Herbert Grohowski, der sich still und leise ans Werk gesetzt hat.
Ort der Begegnung und des gemeinsamen Erinnerns
Das wünschen wir uns: der Friedhof ist ein Ort des Erinnerns und der Trauer, aber auch der Begegnung und des Gesprächs. So sind wir dem Verbund der Friedhofsverwaltungen beigetreten, entwickeln ein Konzept für die Zertifizierung „Grüner Hahn“, ein Projekt der ev. Landeskirche Hannovers zur ökologischen Verbesserung der Friedhöfe.
Charta der Friedhofskultur
Darüber hinaus haben wir uns der Charta Friedhofskultur des „Immateriellen Kulturgutes der UNESCO“ angeschlossen und nehmen an Schulungen zur Zukunftsentwicklung von Friedhöfen teil. Denn das haben Sie bestimmt auch bemerkt: die Trauerkultur in unserer Gesellschaft verändert sich. Viele Gräber können nicht mehr gepflegt werden, weil die folgenden Generationen nicht vor Ort sind. Als Konsequenz wählen viele Menschen die Urnenbestattung. Darum haben wir ein neues Bestattungsfeld angelegt. Rund um die Eiche, die anlässlich des Reformationsgedächtnisses gepflanzt wurde, gibt es die Urnenbestattung in der Gemeinschaftsanlage. Zudem werden wir in den „Überhangsflächen“, frei gewordenen Flächen zwischen den Gräbern, Urnengräber um einen Baum herum anlegen.
Ort der Gemeinschaft der Verstorbenen und Lebenden
Das bedarf der genauen Planung und natürlich der Pflege. So träumen wir davon, dass sich Menschen finden, die dem Beispiel von Herbert Grohowski folgen und sich ehrenamtlich im „Friedhofsteam“ engagieren. Sponsoren müssen gefunden werden, um die Allee der Ahornbäume am Hauptweg zu ergänzen; Kulturveranstaltungen zu besonderen Gedenktagen warten auf Planung und alle sollen merken, dass der Friedhof ein Ort der Gemeinschaft ist, der Verstorbenen und der Lebenden.
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