Fast sind die Sommerferien schon zu Ende und im Stift Fischbeck bietet der Ferien(s)pass der Stadt Hessisch Oldendorf ein unvergessliches Erlebnis. 16 Kinder sind der Einladung gefolgt und haben sich für einen Tag im Stift angemeldet.
In der Südscheune ging es los: gewappnet mit Taschenlampe, Lupe und einem Shirt mit dem Helmburgislogo stellten sich die Jungdetektive vor: Ich heiße…. und meine Stärke ist: … z.B. Spurensuche…
Das Auge wurde geschult über Tierspuren in gebrannten Ziegeln, die aus der ehemaligen Ziegelbrennerei des Stiftes stammten und bei der Restaurierung der Südscheune gefunden wurden: Wildschwein oder Reh? Katze oder Waschbär? Wolf oder Luchs? Die Kinder hatten viele Ideen und konnten auch gut Zusammenhänge herstellen.
Bemerkenswert war die Spurensuche, als es um die Details eines Wappens ging: was sieht man und wozu wurden Wappen gebraucht? Für Unkundige: die Wappen dienten der Kenntlichkeit bei mittelalterlichen Turnieren oder in Kriegen und waren sozusagen das Firmenlogo der adligen Familien. In diesem Fall waren zwei Mönche auf dem Wappen zu sehen, dem Familienwappen derer von Münchhausen, die auch im Stift Töchter untergebracht hatten.
Brief…
Die lebhafte Diskussion wurde unterbrochen von dem Verwalter des Stiftes, Herrn Römbke. Ein reitender Bote brachte einen dringlichen Brief von unserem Schirmvogt, Herrn von Blomberg mit der Bitte, dass der Brief sofort gelesen werden müsse.
Die Äbtissin verlas den Brief und stellte mit Schrecken fest, dass im Rittergut des Schirmvogts wichtige Dokumente und Daten aus der Familienchronik nicht mehr lesbar waren. Ruß hatte sich nach einem Schwelbrand verteilt. Die Bitte des Schirmvogts um Unterstützung konnte sofort als Auftrag an die jungen Detektive umgesetzt werden. Fehlende Daten, nicht identifizierbare Halbreliefs, Wappen und Skulpturen mussten überprüft und vervollständigt werden.
In drei Gruppen schwärmten die Jungdetektive aus, begleitet von den Teamern Leroy, Emily und Ulrike. Im Kapitelsaal wurde eine Aufschwörungsurkunde (für Unkundige: ein Stammbaum) untersucht. Natürlich nur mit weißen Handschuhen, denn es handelt sich schließlich um eine sehr alte Urkunde.
Weiter ging die Suche im Kreuzhof, vor dem Nonnenschlafsaal, in der Kirche und Krypta, im Priechengang und anderen verborgenen Orten. Lupen und Taschenlampen waren bei der Suche sehr hilfreich und viele Fragen konnten während der Suche beantwortet werden.
…und Siegel
Als alle sich nach erfolgreicher Suche wieder in der Südscheune versammelten, war der Schirmvogt Herr von Blomberg anwesend und die Kinder konnten ihm berichten, was sie herausgefunden hatten. Dankbar siegelte Herr von Blomberg das Recherchebuch jedes Kindes mit einem Petschaft (für Unkundige: Messingsiegel mit Holzgriff) und Siegelwachs und unterzeichnete das Zertifikat, während die Kinder für sich selbst ein Wappen malten.
Mit Bewegungsspielen auf dem Rasen und einem gemeinsamen Mittagessen im Torhaus endete ein bewegter Vormittag.
Vielen Dank an die Mitwirkenden: Anja Laue, Ulrike Heinze, Sabine Jackwert, Leroy, Emily, Herrn von Blomberg und die Küchenfee Camilla Dormagen.
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